Nun ging es weiter über den Felsgrat hinab in die Berninascharte, ein weiterer Gratturm war im III. Grad zu überklettern und an einigen Stellen seilten wir uns ab. Über die letzten Felsen stiegen wir in ausgesetzter Kletterei auf den Gipfel. Endlich oben! Der höchste Punkt der Ostalpen war erreicht, was für ein genialer Moment nach all den Strapazen. Ein Gefühl von Triumph und Demut stellte sich ein. Die Welt lag uns zu Füßen, und ein intensives Gefühl der Freiheit erinnerte mich an den kraftvollen Höhepunkt von Led Zeppelins Meisterwerk.
Der Abstieg erfolgte über den Spallagrat. Eine Felsstufe wurde abkletternd bzw. abseilend überwunden, weiter ging es über Firn und Eis hinab zur Hütte. Müde, aber glücklich, waren wir nach 10 Stunden an unserem Ziel, dem Refugio Marco e Rosa (3.609 m). Mit Radler hielten wir uns jetzt nicht mehr auf sondern stießen direkt mit ein, zwei Bier auf unseren Gipfelerfolg an und ruhten uns bis zum Abendessen aus.